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Montagsspiele: Das belastete Verhältnis zwischen Fans und Vereinen

Wie stehen Sie zu Spielen in der dritten Liga an Montagen?

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Montagsspiele: Das belastete Verhältnis zwischen Fans und Vereinen
Foto: Sven Leifer
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Hand aufs Herz: Schauen Sie am Montagabend 3. Liga oder feiern Sie Ihren Verein an diesem Wochentag im Stadion an? Die meisten Fans scheinen es nicht zu tun. Während die Montagsspiele in der 1. und 2. Bundesliga mit der Saison 2021/22 abgeschafft werden, stehen sie in der dritthöchsten deutschen Spielklasse offensichtlich nicht zur Debatte.

Der Grund ist wie so oft das liebe Geld. Die Spiele der 3. Liga werden von der Telekom live übertragen. Das Unternehmen lässt sich die Lizenz 16 Millionen Euro pro Jahr kosten. Hinzu kommen 13 Millionen Euro von der ARD, die in dieser Saison ebenfalls knapp 90 Spiele überträgt. Welche das sind, entscheidet der Sender selbst. Kaiserslautern und Halle standen dort bisher hoch im Kurs.

Die Vereine freuen sich freilich über den Geldsegen durch die Übertragungsrechte und für die Telekom ist der Montagabend ein “attraktiver Sendeplatz”, so Telekom-Sprecher Malte Reinhardt. Im Schnitt sehen 24.000 Fans zu, manche Spiele erreichen aber auch mehr als 100.000 Zuschauer. Wenn es ab der Saison 2021/22 montags nur noch Begegnungen der 3. Liga gibt, wird diese Spielzeit noch exklusiver.

Doch den Fans sind die Montagsspiele ein Dorn im Auge. Sie machen ihrem Unmut mit Trillerpfeifen und Plakaten Luft. Dabei achtet der DFB schon darauf, dass die Partien gleichmäßig unter allen Vereinen aufgeteilt werden und die Anfahrtswege der Fans zu Auswärtsspielen nicht zu groß sind.

DFB ist sich der Problematik bewusst

So fand das erste Montagsspiel der Saison 2018/19 zwischen Sportfreunde Lotte und dem SV Meppen statt - die 100 Kilometer zwischen den beiden Stadien sollten für die Meppener Fans nicht allzu weit gewesen sein. Bei der Begegnung zwischen Preußen Münster und Sportfreunde Lotte waren es nur 50 Kilometer, zwischen Carl Zeiss Jena und FSV Zwickau 85 Kilometer.

An diesen Tagen sind die Stadien nicht leerer als am Wochenende, doch immer wieder gibt es Proteste. Mal sind sie lautstark, mal wird zu einem Stimmungsboykott aufgerufen. Bislang stellten sich die Vereine hinter die Liga-Entscheidung für die Weiterführung der Montagsspiele, doch nun regt sich auch hier erstmals Widerstand.

Rostock unterstützt seine Anhänger

Mitte März muss der F.C. Hansa Rostock gegen den Halleschen FC zum zweiten Mal in dieser Saison montags ran. Die Fußballwetten sehen aktuell keinen Sieger. Das Sportliche tritt bei dieser Begegnung aber leider ohnehin in den Hintergrund. Wir erinnern uns an das Hinspiel, das wegen Sicherheitsbedenken abgesagt wurde.

Und nun ruft Hansa Rostock seine Fans unter dem Motto "Unser Protest im Ostseestadion" dazu auf, Sprüche einzureichen, die dann beim Spiel auf Transparenten im Stadion präsentiert werden. Beim letzten Mal schwiegen die Anhänger über das gesamte Spiel. Nun sollen sie ihre Meinung über Plakate äußern - es sieht wieder nach einem hitzigen Spiel aus.

Aber auch in anderen Stadien wird protestiert, etwa beim Spiel des KFC Uerdingen gegen Preußen Münster. Der Zuschauer fühlte sich angesichts des ohrenbetäubenden Trillerpfeifen-Einsatzes der Fans zwischenzeitlich wie bei der WM in Südafrika, auch wenn das Spiel selbst wenig weltmeisterlich war.

KFC Uerdingen legt sich mit Fans an

Anders als in Rostock war der Verein hier gar nicht einverstanden mit den Aktionen seiner Anhänger und entfernte kurzer Hand ein auf der leeren Gegentribüne für die Fernsehkameras gut sichtbares Plakat mit der Aufschrift „KFC-Fans gegen Montagsspiele“. Das gefiel den Fans freilich wenig, die daraufhin die Spieler nicht mehr unterstützten.

Die Lage scheint verfahren. Auf der einen Seite sind die Vereine auf die TV-Gelder angewiesen, weil sie finanziell längst nicht so schlagkräftig sind wie die Bundesliga-Teams. Auf der anderen Seite wollen sie montags nicht vor leeren Rängen spielen. Für viele Fans ist es sicher auch ein Machtspiel und man darf gespannt sein, ob es die Montagsspiele in der 3. Liga tatsächlich über die Saison 2021/22 hinaus gibt.

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